Die Geschichte der evangelischen Kirche in Lebach

1. Anfänge und Bau der Kirche 1906

Der evangelische Glaube konnte sich in der Reformationszeit in der Region Lebach zunächst nicht behaupten. Erst mit der Gegenreformation im 19. Jahrhundert siedelten evangelische Christen in Lebach an. Seit 1825 gehörten die Evangelischen im Raum Lebach zur Evangelischen Kirchengemeinde Saarlouis durch allerhöchste Kabinettsorder des Königs Friedrich Wilhelms. Seelsorgerlich, kirchlich und verwaltungsmäßig wurde Lebach von dem Pfarrer aus Saarlouis betreut, Wadern dagegen durch die Pfarrer von Merzig.

Seit 1852 richtete der damalige Garnisons- und Zivilpfarrer Johann Eduard Fabarius monatliche Gottesdienste  im Gerichtssaal des Amtgerichtes in Lebach ein. Da die Betreuung der Lebacher durch die Pfarrer aus Saarlouis und der Waderner durch die Pfarrer aus Merzig nicht ausreichend war, wurde am 1. April 1900 ein besonderes Vikariat Wadern-Lebach ins Leben gerufen, das jedoch bis 1910 verwaltungsmäßig von Saarlouis und Merzig abhängig war. Daher wurde der Kauf des Bauplatzes zur Errichtung einer Kapelle für 3150 Mark in der Trierer Straße in Lebach  am 26.Oktober 1904  durch das Saarlouiser Presbyterium getätigt..

Wegen eines geplanten Neubaus stand das Amtsgericht nicht mehr als Betsaal zur Verfügung. Aus diesem Grund und weil mit dem Zuzug weiterer evangelischer Christen zu rechnen war (wegen der  neu geplanten Bahnlinie 1879), wurde der lang gehegte Wunsch realisiert, eine eigene Kapelle in Lebach zu bauen. Die Finanzierung wurde  zum einen durch Gemeindesammlungen des Pfarrers de Haas aus Saarlouis und des Vikars Helm aus Wadern gedeckt, zum anderen durch Zuwendungen der Bürgermeistereien Lebach, Eppelborn und Bettingen. Außerdem beteiligte sich das Gustav Adolf Werk (Verband zur Unterstützung von evangelischer Kirchen in der Diaspora) mit einer großzügigen Spende.  Astronomie ist die Wissenschaft vom Weltall und jeder Form von Materie darin, also Planeten, Kometen, Sterne, Galaxien sowie Gas- und Staubwolken. Ein Grundwissen in Astronomie gehört in allen Kulturen zweifelsfrei zur Allgemeinbildung. Astronomie weist den Übergang von einer mystisch-magischen Naturbetrachtung zur modernen rationalen Weltanschauung und zeigt die Stellung des Menschen im Weltall auf.

Grundstein der evangelischen Kirche Lebach

Grundstein der evangelischen Kirche Lebach mit der Inschrift
"Einen sicheren Grund kann niemand legen."

ev. Kirche 1907

die evangelische Kirche Lebach nach 1907


In der Urkunde zur Grundsteinlegung am 23. September 1906 heißt es: „Es ist eine lange Zeit der Stille und des Sichbegnügens, durch die die kleine Gemeinde Lebach geführt ward. Mehr als 50 Jahre hindurch immer wieder ein Kommen und Gehen der Mitglieder und doch bleibt und ergänzt sich stets wieder durch neuen Zuzug der Bestand, nur schwankend bald unter bald wenig über 100 Seelen.“
Die Grundsteinlegung erfolgte unter Mitwirken des Superintendenten Zillessen, des Pfarrers de Haas und des Vikars Helm und der Feuerwehr Lebach unter großer Anteilnahme der evangelischen Bevölkerung. Jedoch wurde der Grundstein absichtlich durch rohe Gewalt zerstört und musste ersetzt werden. Im Mai 1907 stiftete der Lebacher Gemeinderat aus diesem Grund als Zeichen des konfessionellen Einvernehmens das Chorfenster, das im oberen Teil Jesus als guten Hirten darstellt.

29. September 1907 Einweihung der Evangelischen Kirche in Lebach
Die im Jugendstil erbaute Kirche nach den Plänen des Architekten Karl Schück bestand aus einem Altarraum, einem Vorraum, einer Empore und hatte von Anfang an 2 Glocken.

1910 Gründung der Kirchengemeinde Wadern-Lebach
Diese Gemeinde Wadern - Lebach bestand bis Ende 1974, danach wurden die Kirchengemeinden Wadern-Losheim und  Lebach-Schmelz gebildet.

2. Bau des Gemeindezentrums 1977

19. Juni 1977 Grundsteinlegung des Gemeindezentrums

In der Urkunde heißt es: "Wir hoffen, dass dieses Haus zu einem geistigen und geistlichen Zentrum der in Zerstreuung und Vereinzelung lebenden Gemeindemitglieder wird und sie stärker zusammenführt."
Das Gemeindezentrum sollte ein Ort der Begegnung und der Kommunikation werden, wo sich Menschen auch an Wochentagen zusammen finden, gemeinsam miteinander singen uns musizieren, wo Diavorträge gezeigt und Diskussionen geführt werden. Nach den Plänen des Architekten Benedikt Kiefer entstand ein Bau mit zwei Etagen, die durch separate Eingänge zu erreichen waren, jedoch durch eine Wendeltreppe miteinander verbunden waren. Die untere Etage war der Jugend vorbehalten, die obere Etage den Erwachsenen. Die Einheit zwischen Gemeindezentrum und Kirche sollte erhalten bleiben.

Grundsteinlegung Gemeindezentrum

Grundsteinlegung des Gemeindezentrums im Juni 1977 mit Pfarrer Saamann

Gemeindezentrum

das Gemeindezentrum der evangelischen Kirche Lebach


9. -16. April 1978 : Festwoche zur Einweihung des Gemeindezentrums

In dem Festgottesdienst hielt Oberkirchenrat Augustin die Festpredigt. Er nahm auch zusammen mit Pastor Saamann symbolisch die Schlüssel aus der Hand des Architekten Kiefer entgegen.
Da das Gemeindezentrum für die vielen Gäste und Ehrengäste unter Ihnen Bürgermeister Peter Schmitt, Ministerin Rosemarie Scheuerlen , Rita Waschbüsch (MdL) Pastor Haag von der katholischen Gemeinde, zu klein war, wurde die anschließende Kaffeetafel in den katholischen Pfarrsaal verlegt. Zum Abschluss der Festwoche fand in der katholischen Kirche ein Festkonzert mit der Evangelischen Chorgemeinde an der Saar unter Leitung von Prof. Loskant statt.

3. Renovierung der Kirche 1980

Festwoche zur Einweihung der renovierten Kirche am 1. Advent 1980

Da die Bausubstanz der Kirche durch die beiden Kriege stark gelitten hatte, wurde eine Renovierung der Kirche notwendig. Dabei wichen die alten Kirchenbänke einer losen Bestuhlung, die Empore wurde abgerissen und die Orgel von unten nach oben verlegt. Taufstein und Altar aus Gips wurden durch Holz ersetzt. 1982 wurde eine neue Orgel der Firma Mayer aus Heusweiler installiert.

Innenraum 1980

Innenraum der Kirche vor der Renovierung im Jahre 1980
Kirche 2005

evangelische Kirche Lebach nach dem Umbau des Gemeindezentrums im Jahre 2005

4. Die Glocken der evangelischen Kirche Lebach

Die beiden Glocken der evangelischen Kirche in Lebach haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit Erbauung der Kirche im Jahr 1906 besitzt sie zwei Glocken. Am 9. Juli 1917 wurde die kleinere Glocke beschlagnahmt. Bis 1933 besaß Lebach nur eine Glocke.

3. Februar 1933: Die Glockengießerei Pfeifer in Kaiserslautern wird beauftragt, eine Glocke zum Preis von 535,00 RM zuzüglich Fracht und Zoll zu liefern. In den Kriegswirren der Jahre 1941/42 verschwand die größere Glocke und Lebach hatte wieder einmal nur eine Glocke. Der genaue Zeitpunkt des Verschwindens steht nicht fest. Diese Glocke wurde erst wieder 1983 ersetzt.

24. April 1983:  Jubilate, Einweihung der neuen Glocke
Die neue Glocke trägt die Inschrift: "Ev. Kirchengemeinde Lebach 1983 – Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden." Endlich hat Lebach wieder 2 Glocken, so wie von Beginn an im Jahr 1907.

Heutige Ansicht der Kirche

Kirchengebäude
Innenraum

Sigrun Steffen

Die ersten sechs (historischen) Fotos stammen aus dem Archiv der evangelischen Kirchengemeinde Lebach, die beiden letzten (aktuellen) Fotos hat Dieter Lorig im Jahr 2017 gemacht.

Externer Link: Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Lebach-Schmelz